Erfahrungsbericht - Erster Halbmarathon auf Fehmarn

17. 09. 2023

Mit meinem Trainingsplan in der Hand, ging es im Mai los. Ich hatte mir vorgenommen, einen Halbmarathon in zwei Stunden zu laufen. Dafür musste ich die erste Hürde überwinden. Raus aus meiner Komfortzone und neue Grenzen stecken. Die erste Hürde war die 10-Kilometergrenze zu überwinden. Diese Distanz bin ich zwar schon das eine oder andere Mal gelaufen, aber das war eher die Ausnahme. Also Laufschuhe an und raus ins Feld! Als ich dann diese magische Grenze überschritten hatte und 14 Kilometer am Stück gelaufen war, waren für mich alle Zweifel verschwunden. Ich kann das schaffen! Allerdings habe ich doch sehr unter meinem Muskelkater gelitten. Es braucht eben seine Zeit, bis sich der Körper auf die neue Belastung einstellen kann. Zähne zusammenbeißen und weiter machen. In den letzten 16 Wochen habe ich dann hart drei- bis viermal die Woche für meinen Halbmarathon trainiert und meine Erfahrung beim Lauftraining der Leichtathletikabteilung geteilt und Unterstützung von der Gruppe genossen. Das Training ist mir manchmal leicht und oder aber richtig schwergefallen. Gerade in der Anfangsphase mit den erhöhten Umfängen waren Stolz und Erschöpfung gleichwertig. Im Laufe der Zeit sind mir dann die Umfänge leichter gefallen, aber die Hitze in den Sommermonaten hatte ich unterschätzt und bin dann schnell an meiner Ausdauergrenze gestoßen. Das Wetter wurde milder und die Läufe länger und schneller. Ich hätte nie gedacht, dass mir ein 16-Kilometer-Dauerlauf, so viel Freude macht. Geschweige denn die Leichtigkeit, die dazu kam. Aber mit einem vernünftigen Trainingsplan und Disziplin ist es machbar. Im August war ich dann in den härtesten Trainingswochen angekommen und die Laufeinheiten wurden mehr und länger. Zum ersten Mal hatte ich dann die 21-km-Marke geknackt und war sehr stolz. Nun wusste ich, die Strecke wird kein Problem mehr sein! Aber was ist mit der Zeit? Ende August wurde es ruhiger mit dem Laufen. Ich sollte meine Energie für den Wettkampf aufsparen. Es waren so untypische Umfänge, erst war ich vier- bis fünfmal mit hohen Umfängen unterwegs und dann „nur noch“ zwei bis drei Läufe von 4 bis 8 Kilometern. Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen: Reicht mein Training aus? Bin ich genug vorbereitet? Sollte ich vielleicht doch noch eine Einheit mehr machen? NEIN! Alles war richtig, so wie es war. In der Wettkampfwoche hatte ich dann noch zwei langsame 4-km-Dauerläufe zu absolvieren. Am Freitag, den 01.09.23 ging es dann endlich nach Fehmarn. War ich aufgeregt! Ich war zeitig im Bett, damit ich erholt an den Start gehen konnte. Als ich dann die Startunterlagen abgeholt, die Laufnummer und den Zeitnahme-Chip befestigt hatte, ging es an die Startlinie. Und wieder war ich am Zweifeln, ob ich die Strecke heute schaffen werde und in welcher Zeit? Um 10:10 Uhr donnerte der Startschuss über den Sportplatz … Lauf - dachte ich mir - aber nicht zu schnell, sonst sind deine Energiereserven schneller verpufft, als geplant. Nachdem ich meine Pace von 5:35 gefunden hatte, musste ich nur noch durchhalten. Das Wetter war traumhaft mit 28 C° und leichtem Küstenwind und die Umgebung phantastisch. Erst ging es durch Burg, die Passanten standen am Straßenrand und jubelten uns Läufern zu. Als ich dann durch Neue Tiefe kam, konnte ich auch schon das Wasser sehen. Es war traumhaft schön, am Meer zu laufen und ich musste aufpassen, dass ich nicht zu langsam werde, weil ich mich immer wieder in das Meer verguckt hatte. Auch hier wurden wir mit Applaus und Musik angefeuert. Meine Laufuhr zeigte mir immer wieder neue Meldungen von Familie und Freunden, die mich darüber begleitet und unterstützt haben. Das hat mich motiviert weiter zu machen. Bei Kilometer 10 waren meine ersten Energiereserven aufgebraucht und ich musste mit einem Energieriegel nachhelfen. Das ging auch recht gut, sodass ich bis Kilometer 18 noch gut versorgt war. Ab da war dann Zähne zusammenbeißen angesagt. Ich konnte nicht mehr, aber aufgeben war keine Option! Die letzten 500 m waren dann wie fliegen … das Ziel in Sicht! Ich hatte es geschafft! Mit einer Zeit von 1:57:41 Stunden auf 21,1 Kilometern lief ich verdammt stolz durch den Zielbogen. Insgesamt bin ich in der Vorbereitung 554,4 Kilometer mit einer Durchschnittszeit 6:27 min/ km gelaufen. Es waren 55 Laufeinheiten und insgesamt 62,56 Stunden.

Daniela Stemmer

 

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